Mönkeberg Ölpier
Anfahrt
Erreichen tut man den Tauchplatz über die B502, der man über das Kieler Ostufer bis nach Dietrichsdorf folgt. Dazu fährt man nach der Schwentinebrücke weiter geradeaus und erreicht nach kurzer Zeit Mönkeberg. Kurz hinter dem Heikendorfer See biegt man dann vom Heikendorfer Weg auf den Gänsekrugredder ab und folgt der Stubenrauchstraße bis zum Strandweg. Diesem folgt man bis zum Ende um den Fussweg zwischen Parkplatz und Einstieg so klein wie möglich zu halten. Parkmöglichkeiten sind entlang der ganzen Straße vorhanden.
Einstieg
Um den Einstieg zu erreichen folgt man dem Fußweg, vorbei am Yachtdepot und dem Sperrgebiet. Am Ende des Sperrgebietes kommt ein kleiner Standabschnitt zu dem man mit viel Vorsicht heruntersteigen muss. Der Strand fällt hier flach ab und wird rechts von einer Spundwand begrenzt.
Tauchrouten
Da die alte gesprengte Ölpier die Verlängerung der Spundwand ist, bietet es sich an zunächst an der Spundwand herauszutauchen. Taucht man nach Ende der Spundwand auf demselben Kurs weiter so bleibt man auf einem etwa 10 Meter breitem Plateau, das das links und rechts hin steil auf 12 Meter abfällt. Das Plateau selbst fällt je weiter man heraustauch von anfangs 5 Metern bis später etwa 8 Meter Tiefe ab. Zu weit sollte man allerdings nicht heraustauchen, um nicht in den Bereich der Fahrrinne zu kommen. Über den gesamten Bereich findet man Stahl und Betonreste, die vereinzelt aus dem schlickigen Boden herausragen. Im Schlick sollte nicht herumgewühlt werden. Neben Kriegsaltlasten soll der schlammige Boden zum Teil Schwerölreste beherbergen.[1]
Falls man nicht so weit herausgetaucht werden soll, kann man alternativ auch den gesamten Tauchgang an der Spundwand richtung nordost entlangtauchen. Hier gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken.
Außerdem gibt es etwas weiter südlich (siehe Karte) eine Steinansammlung, die dort 2007 als Ausgleichsmaßnahme für den Bau im des Cruise & Ferry Terminal-Baus des Seehafen Kiels eingebracht wurde.[2][3][4] Es handelt sich dabei um Eisen-Silikat-Stein die hier eine Fläche von etwa 50 x 60 Meter bedecken.[5] Aber Achtung, die Hafengrenze des Kieler Hafens beginnt ab dem südwestlichen Eck der Kaimauer und geht bis zum Westufer zur Nordmole des Scheerhafens. Südlich davon sind zum Tauchen Genehmigungen des Hafenmeisters Seehafen Kiel einzuholen.
Sicherheitshinweise
Nicht zu weit hinaustauchen um nicht in den Bereich der Fahrrinne zu kommen.
Im Schlick sollte außerdem nicht herumgewühlt werden, da dieser neben Kriegsaltlasten zum Teil Schwerölreste beherbergen kann.
Die Hafengrenze des Kieler Hafens beginnt ab dem südwestlichen Eck der Kaimauer und geht bis zum Westufer zur Nordmole des Scheerhafens. Südlich davon sind zum Tauchen Genehmigungen des Hafenmeisters Seehafen Kiel einzuholen.
Hintergrund
In den 1930er Jahren wurde begonnen auf dem Gelände des heute sogenannten 'Ölberges' riesige unterirdische Öltanks zum Betanken von Kriegsschiffen zu bauen. Die Tanks waren mit Pipelines verbunden, die Ihrerseits bis zur Ölpier reichten. So konnten einerseits Kriegsschiffe mit Öl versorgt werden und andererseits Tankschiffe neues Öl an die Anlage liefern. Aufgrund der strategischen Bedeutung war die Gegend um den Ölberg und die Ölpier im Zweiten Weltkrieg eines der Hauptziele in der Region Kiel.[6][7] Nach dem Ende des Krieges wurde die Pier gespregt.
Historische Karten des Geländes inkl. der Pier gibt es hier: https://bunker-kiel.jimdo.com/marinetanklager-ostsee/%C3%B6lhof-m%C3%B6nkeberg/.
Tauchplatzkarte
Die verwendeten NCAP Luftbilder sind unter der RCAHMS-NCAP Lizenz freigegeben.
Source Page: http://ncap.org.uk/NCAP-000-000-046-420.
Links
https://bunker-kiel.jimdo.com/marinetanklager-ostsee/%C3%B6lhof-m%C3%B6nkeberg/ |
Einzelnachweise
|
Fotos
Die verwendeten NACP Luftbilder sind unter der RCAHMS-NCAP Lizenz freigegeben.
Source Pages: http://ncap.org.uk/NCAP-000-000-178-488, http://ncap.org.uk/NCAP-000-000-046-419, http://ncap.org.uk/NCAP-000-000-178-514, http://ncap.org.uk/NCAP-000-000-046-420
Erfahrungsberichte
7 July 2015, , NeuerTauchgang 20180926120326
Gesamtbewertung: Flora: Fauna: Schwierigkeitsgrad:
Ort: Ausgleichsfläche am Ölberg
Datum: 07.07.2015
Bedingungen: Luft 16°C, sonnig, Wasser 15°C, Wind Südwest 2-3
Sicht: ca. 2-3 m
- Tauchgang von Südwest nach Nordost, 30 min., Tauchtiefe: 1 bis 4 Meter, Nordöstliche Strömung
- Allgemein: sehr viel Gracilaria, viel Dasya und fädige Algen (Ceramium, versch. Grünalgen)
- viel Elysia, Littorina, Halichondria, Carcinus, Mytilus
- viele Grundeln (Sand-, Schwarz-, Schwimmgrundeln), viele Palaemon; einige kleine Fischschwärme (Jungheringe?)
- einige große Laminarien
- mehrere Mnemiopsis, eine große Aurelia
- zwei Beggiatoa-Flecken zwischen den Steinen auf Weichboden
- Seegras-patches auf Sandboden (2-4 m Tiefe), eine Ruppia gesehen (oder Potamogeton oder Zannichellia?)
- beim Ausstieg zwei Reusen in 2-4 m Tiefe, nicht markiert; 5 große Aale darin
- im Uferbereich (0-0,5 m Tiefe) üppiger Fucus-Bewuchs auf natürlichen Steinen (da dominieren nicht die anderen Algen i.Ggs. zur Ausgleichsfläche)
- südlich der Holzpfähle mehr Fucus als nördlich; wenige Fucus-Algen (noch) reif (=fertil); Fucus 0,5-1,50 m Tiefe; nördlich mehr bewachsen mit Elachista fuciola, Bryozoen(?), insgesamt nur 25-50% des Bewuchses auf Steinen mit Fucus
22 April 2015, , NeuerTauchgang 20180926115601
Gesamtbewertung: Flora: Fauna: Schwierigkeitsgrad:
Ort: Ausgleichsfläche am Ölberg
Datum: 22.04.2015
Bedingungen: Luft 10°C, Wasser 8°C, Wind Nordwest 2-3
Sicht: ca. 3-4 m
- Tauchgang von Südwest nach Nordost, 35 min., Tauchtiefe: 1 bis 9 Meter, Südöstliche Strömung
- Allgemein: Steine überwuchert von fädigen Algen (2-4 m: Pylaiella, Dictyosiphon, Halosiphon, Rotalgen);
- Fucus zu 20-30% auf Steinen, oft überwachsen, einige Juvenile; nur F. vesiculosus
- Kleine Aurelia im Wasser
- Laminarien in 2-8 m Tiefe, Ceramium in 4-8 m Tiefe; Gracilaria vermiculophylla fest auf Stein, häufig!
- Halichondria häufig, 1 Dorsch in Höhle versteckt
- keine sonstigen Fische, Garnelen, Seescheiden, Nacktschnecken, Seeanemonen gesehen (wegen Jahreszeit oder überwuchernden Algen?)
- vor (nordöstlich) der Ausgleichsfläche kleine Seegras-Wiesen (1-2 m), viel Fucus auf kleineren Steinen
- auf Sandboden nördlich der Ausgleichsfläche Arenicola-Haufen
- Fischleichen (hpts. Dorsch) in 1 m Tiefe; zwei Reusen in 5-6 m Tiefe, darin einige Fische
Authoren: Admin
Letzte Änderung: 21 September 2024 12:20:47